Mittwoch, 20. Juni 2012

the british way of life

Zuerst nach RECHTS schauen, dann nach links, bevor man die Strasse überqueren kann. Wie ein Kindergärtler muss ich es jeweils vor mich hinmurmeln.
Hier fährt sogar das Meer links!!! Konnte ich mich auf dem Festland darauf verlassen - wenn das Meer rechts von mir ist, bin ich richtig - so ist das jetzt genau umgekehrt.......
Mit den technischen Einrichtungen haben sie es nicht so, die Briten. An die Funklöcher habe ich mich ja inzwischen gewöhnt. Aber beim Händewaschen stürze ich regelmässig in einen Konflikt: Kaltes Wasser oder süttigheisses? Mischbatterien sind auch anno 2012 nur ganz selten zu finden. So müsste man also, wenn lauwarm gewünscht, das Wasser aus beiden Hähnen im Becken stauen und die Hände darin waschen. Nach dem Hundedreckzusammennehmen habe ich darauf jedoch wenig Lust. Ok, ich erspare weitere Details.
Positiv zu werten ist, dass man jede einzelne Steckdose ausschalten kann. Wenn die nur nicht so komische Kontakte hätten, nämlich _'_ Da ist ein klobiger Adapter nötig.
Manchmal werden gewisse Dinge in den Zimmern eigenwillig montiert, wie das Bild der Schreibenden zeigt, nachdem sie vergeblich versucht hat, sich im Spiegel zu betrachten.
Wichtig ist den Briten natürlich ihr Frühstück. 'Full english breakfest' wird hier gerne und oft bestellt. Das heisst: Eier, Würstchen, Tomaten, weisse Böhnchen in Tomatensauce, Speck und natürlich Toast. Auf dem Tisch steht jeweils eine ganze Batterie Saucen in allen Farben. Das Frühstück muss immer bestellt werden und wird dann serviert. Das dauert. Deshalb gönnt man sich in der Wartezeit als ersten Gang etwas Gesundes..........eine Schüssel gesüsste Cereals mit Milch. Möchte man etwas Konfitüre zum Toast, stolpert man stets als erstes über die bittere Orangenmarmelade. Die konnte ich noch nie leiden. Ich weiche dann auf Honig aus.
Geht man so gestärkt morgens aus dem Haus, begegnet man meist den Schülern, erkennbar an ihren einheitlichen Schuluniformen. Da gibt es alle Spielarten, von traditionell streng bis lässig cool. Nachher sieht man die Schüler tagsüber nicht mehr, weil sie in den Schulen eingeschlossen werden. Kein Witz, manchmal ist das Schulareal durch ein grosses Vorhängeschloss versperrt. Soll der böse Mann nicht rein oder der böse Schüler nicht raus? Man weiss es nicht so genau.
Die Briten sind grosse Hundenarren. Luna wird oft angesprochen. Inzwischen versteht sie ganz gut englisch. Sie wedelt jedenfalls freudig, wenn jemand ruft: You are so sweet!
Trotzdem dürfen hier Hunde nicht in die öffentlichen Bereiche. Wir wurden gar aus einem Buchladen hochkant rausgeworfen, obwohl sich Luna nicht im geringsten für die Bücher interessierte und bestimmt auch keines angesabbert hat. Nun wartet Luna meist im Zimmer, wenn ich etwas einkaufen gehe. In einzelnen Fällen -aber nur ungern - muss ich sie draussen anbinden; ungern deshalb weil sie dann den 'binichnichteinarmeshundeli'-Blick aufsetzt und ich Angst habe, dass jemand ihrem Charme erliegt und sie mitnimmt.

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