Heute viel erlebt

Wieder einmal ein äusserst abwechslungsreicher Tag.
Die Betreuung beim Wandern am Morgen war exzellent. Alle zwei Kilometer ein Streckenposten mit Samaritern, hektoliterweise Wasser und Bergen von Bananen. Luna und ich hatten während längerer Zeit die Spitzenposition inne. OK - Der Rest des Halbmarathonfeldes ist erst vierzig Minuten nach uns gestartet. Als die Spitzenläufer zu uns aufschlossen, machten wir diskret Platz.
In den Dünen dann ein richtiger Aufstieg! 10% Steigung steht auf den Boden gemalt - es sind bestimmt 15 Höhenmeter zu überwinden. Ein freundlicher, älterer holländischer Herr will mich wohl vor einem Herzinfarkt retten und weist mich extra auf die enorme Steigung hin. Als ich erwähne, dass ich aus der Schweiz komme, muss er doch herzlich lachen. Die Holländer haben sowieso das Gefühl, wir seien alle Bergler.
Ueber Mittag dann überquerten wir im Bus die Oosterschelde, einen Arm des Deltas. Selbst ein Technikmuffel wie ich kam da aus dem Staunen nicht heraus. Nach der Flutkatastrophe von 1953, bei der mehr als 1800 Menschen und über 200'000 Nutztiere starben, begannen die Holländer, ihre Küste besser zu schützen. Das Projekt heisst ¨Deltawerken¨. Im Oosterscheldedamm sind zig Schleusen eingebaut, die aber nur bei Flut- oder Sturmgefahr geschlossen werden.
Mit der Verwirklichung dieses Sturmwehrs waren die Deltawerke nach rund dreissig Jahren vollendet. Man hatte von den anderen Bauwerken gelernt und ein offenes Wehr gebaut. So konnte der Meeresarm im Delta als riesiges Naturschutzgebiet erhalten werden. Die markanten Eingriffe in die Natur hinterlassen aber doch ein mulmiges Gefühl.
Station mache ich in Domburg. Wieder einmal ein Wahnsinnsstrand und herrliche Wanderwege durch die Dünen. Mache noch eine Extrarunde am späteren Nachmittag.
Mein Zimmer liegt direkt über dem angesagtesten Pfannkuchenrestaurant. Was gibt es wohl zum Znacht heute?